Was kann jeder von uns tun gegen den Missbrauch von Kindern?
Es gibt viel Populismus um dieses sensible Thema. Es wird von den Politikern viel versucht, dennoch durch teilweise wilden Aktionismus mehr geschadet als genützt.
Dabei steht Aufklärung an erster Stelle. Viel zu oft entgehen auch nahen Angehörigen die Symptome von Missbrauch. Hier muss angesetzt und geholfen werden, sodass man erkennen kann, warum ein Kind plötzlich das Verhalten verändert und was dies bedeutet.
Einen Weg zeigt uns das moderne Märchen „Andersrum“. Es erzählt die Geschichte eines traurigen jungen Mädchens mit einem düsteren Geheimnis. Gerade durch die ungewöhnliche Erzählweise geht einem das Schicksal der kleinen Lisa deutlich näher.
Nur der seltsame Duh scheint etwas Schlimmes zu ahnen. Seine Zuneigung und Sorge, seine Liebe zu dem Kind bewirken, dass Lisa ihm vollstes Vertrauen schenkt, wecken in ihr Mut und Selbstachtung. Sie schafft es, ihre Scham und Scheu zu überwinden und mit einem fremden dunklen Wesen über das Unsägliche zu reden. Es stört sie nicht, dass Duh sein Gesicht versteckt. Etwas anderes ist ihr viel wichtiger; sie weiß – er ist für sie da, er beschützt sie, er beantwortet ihre Fragen, nimmt ihr die Zweifel und gibt ihr Kraft.
Das brauchen unsere Kinder – Liebe, Verständnis, Achtung, Schutz. Denn sie sind unser größter, wertvollster Schatz, wie uns die Autorin Rosa Ananitschev zu verstehen gibt.
„Andersrum“ ist ein kleines Büchlein, packt uns jedoch mit seiner Tiefe und Intensität. Es ist sowohl für Erwachsene als auch für Jugendliche geeignet, und vielleicht bewirkt es, dass ein Mädchen, das die Novelle liest, auch Mut fasst, um sich zu öffnen und über eigene Erfahrungen zu sprechen.
Kommentar schreiben