Artikel mit dem Tag "wahrheit"



Bild von Ri Butov auf Pixabay
Das russischsprachige Forum „Odnoklassniki“ (Mitschüler) hatte ich schon in meinem Blog erwähnt. In gewisser Weise ist es wie Facebook. Ich bin da auch angemeldet, ebenso wie viele meiner ehemaligen Mitschüler, Leute aus dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin. Einige leben in Deutschland, die anderen in Russland oder sonst wo auf der Welt. Obwohl ich schon mehrmals kurz davor war, die Mitgliedschaft zu beenden, habe ich es noch nicht getan.

Vor einiger Zeit riefen die Freunde der Stadtbücherei Lüdenscheid zu einem Schreibwettbewerb auf. Thema: "Erfahrungen mit der Corona-Pandemie". Die Idee dazu kam von einer Lüdenscheiderin. Bürgermeister Sebastian Wagemeyer übernahm die Schirmherrschaft über das Projekt. Nun sind einige Texte und sogar Gedichte zusammengekommen. Mit dabei auch ein Text von mir: "Corona und die Diktatur".

„Im eigenen Körper und im Leben gefangen, erwartet mich nichts mehr auf dieser Welt.“ Dieser Satz, ruhig wie eine längst beschlossene Sache ausgesprochen, traf sie mitten ins Herz …

Obwohl ich mich zunächst entschlossen hatte, dem keine Beachtung zu schenken und mich nicht aufzuregen, merke ich, dass es mir doch keine Ruhe gibt. Also habe ich entschieden, die Sache auf eine andere, auf meine persönliche, Art abzuhacken – indem ich meinen Gedanken hier freien Lauf lasse.

Diesen Artikel von Ilona Munique bei WordPress möchte ich gern hier festhalten. Ein raffiniertes Wortspiel mit Regenbogen, meinem Namen und Andersrum – es hat mich richtig geflasht (ich benutze mal ausnahmsweise :-) einen englischen Ausdruck). Doch ist es nicht nur eine schöne Spielerei, darin steckt auch ein großes Stück Wahrheit – über mich, mein Leben und mein Schreiben. Ja, das Schreiben … Ich weiß – ich gebe in autobiografischen Texten häufig viel zu viel über mich preis...

Heute beschäftigen mich Gedanken, die sich geradezu drängen, laut ausgesprochen, zumindest aufgeschrieben zu werden. Sie sind zum Schreien … Oder zum Verzweifeln? … Ja, Schreien wäre gar keine so schlechte Idee. Dennoch – ich werde es nicht tun. Auch verzweifeln werde ich nicht. Ich werde versuchen, meine Gefühle zu sortieren und sie hier in Worte zu fassen, obwohl ich kaum dafür Worte finden kann. Ich habe vier Geschwister. Es waren einmal sechs, doch zwei sind inzwischen tot. Von...