Artikel mit dem Tag "stalin"



In der Sowjetunion waren behinderte Menschen schon immer in den Schatten „gedrängt“, nicht gern gesehen. Behindert zu sein war verpönt und beschämend, eine Katastrophe für die Betroffenen selbst, aber auch für ihre Angehörigen. Es ist eine lange „Tradition“ des kommunistischen Regimes, die eine besonders starke Ausprägung unter Stalins Führung fand.

Über das Leben meines Großvaters, den ich nie kennenlernen durfte, ist mir nur wenig bekannt. Doch darüber, wie und warum er sterben musste, weiß ich mittlerweile mehr. Seine eigenen Großeltern lebten einst in Rheinland-Pfalz. Sie waren 1807 zunächst nach Ungarn und schließlich 1810 in die Ukraine ausgewandert. Johann Hetterle wurde 1871 in Peterstal im Odessa-Gebiet (Ukraine) geboren und lebte nach der Heirat mit Margarita König (1995) in Scherowo (ebenso Odessa-Gebiet). Sie hatten...

Das Grab meiner Mutter Ida Schütz
Es ist für mich inzwischen so selbstverständlich – mein Leben im Wohlstand, in der Demokratie. Und doch denke ich oft an vergangene Zeiten, daran, was für ein Glück (im Unglück) ich hatte, in Russland als Deutsche geboren zu sein. Sonst wäre meine Familie dem totalitären Regime wohl niemals entkommen. Eigenartig, dass das Land mir erst im Nachhinein wie ein Albtraum vorkommt. Als ich noch dort lebte und keine Alternativen kannte, schien mir mein Leben normal zu sein. Ich hatte zu...

In einer Schubladenecke zwischen den alten, noch aus meiner früheren Heimat mitgebrachten Zeugnissen, Scheine und Urkunden, fand ich neulich ein kleines festes, rotes Büchlein – ein sogenanntes Orden-Zertifikat (орденская книжка).

Ida Hetterle im Alter von 14 oder 15 Jahren
"Besonders glücklich bin ich aber, wenn einer glücklich ist, den ich liebe." Sei Shōnagon ... Ein Zitat, das ich vor vielen Jahren entdeckte. Diese Worte berührten mich sehr, ließen mich innehalten, in mich hineinhören und sie als (m)eine persönliche Wahrheit erkennen.