Artikel mit dem Tag "diktatur"



Die Welt fühlt sich eigenartig an, wenn ich an Alexey Nawalny’s Tod denke – unwirklich, surreal. Oder gerade erst – scharfkantig und schneidend real … Nein, natürlich kannte ich Alexej nicht persönlich, und doch ist sein Tod auch für mich ein Verlust. Das Gefühl ist schwer in Worte zu fassen. Es gleicht einer Vision von einem Land, in dem das Licht ausgegangen ist und niemand mehr weiß, was als Nächstes geschieht. Gleichzeitig beschleicht mich eine leise Ahnung, dass die...

In der Sowjetunion waren behinderte Menschen schon immer in den Schatten „gedrängt“, nicht gern gesehen. Behindert zu sein war verpönt und beschämend, eine Katastrophe für die Betroffenen selbst, aber auch für ihre Angehörigen. Es ist eine lange „Tradition“ des kommunistischen Regimes, die eine besonders starke Ausprägung unter Stalins Führung fand.

Im Chat entdeckt. „Kinder-Kriegsuniform“ lautet die Überschrift zu diesem „niedlichen“ Produkt unten, geeignet für Kinder von 6 bis 9 Monate. Ein Baby-Strampler für besonders patriotisch gesinnte Mütter, würde ich hinzufügen. Das gute Stück kostet übrigens umgerechnet 13,77 €, für Großeinkäufer 9,20 €.

Über das Leben meines Großvaters, den ich nie kennenlernen durfte, ist mir nur wenig bekannt. Doch darüber, wie und warum er sterben musste, weiß ich mittlerweile mehr. Seine eigenen Großeltern lebten einst in Rheinland-Pfalz. Sie waren 1807 zunächst nach Ungarn und schließlich 1810 in die Ukraine ausgewandert. Johann Hetterle wurde 1871 in Peterstal im Odessa-Gebiet (Ukraine) geboren und lebte nach der Heirat mit Margarita König (1995) in Scherowo (ebenso Odessa-Gebiet). Sie hatten...

In Moskau
Unglaublich, aber wahr – 2003 waren meine Frau und ich in Russland. Heute sage ich – nie wieder.

Hat Unmenschlichkeit eine Grenze? … Wenn ich so manche Äußerungen aus der russischen Bevölkerung lese oder Videos sehe, dann komme ich zum Ergebnis – sie geht bis ins Bodenlose. Da scherzen Moderator Anton Krasovsky und Schriftsteller Sergej Lukjanenko in einer Fernseh-Talkshow über russische Vergewaltiger in der Ukraine, sie hätten Viagra erhalten, um ukrainische Omas zu vergewaltigen. Diese Omas würden doch ihre Ersparnisse dafür hergeben, um von russischen Soldaten vergewaltigt zu...

Manchmal rufe ich in Google Maps meinen Wohnort aus dem früheren Leben auf. Es ist ein seltsames Gefühl, die Straße und das Haus zu sehen, in dem ich 17 Jahre meines erwachsenen Lebens verbracht habe – bis Mitte November 1992. Mich wieder in diese andere Welt, wenn auch nur gedanklich, zurückzuversetzen, fällt mir schwer und bringt mich in eine albtraumhafte Stimmung. Es ist wie an einen Ort des Schreckens zurückzugehen – du fürchtest dich davor, aber gleichzeitig zieht es dich hin.

Bild von Ri Butov auf Pixabay
Das russischsprachige Forum „Odnoklassniki“ (Mitschüler) hatte ich schon in meinem Blog erwähnt. In gewisser Weise ist es wie Facebook. Ich bin da auch angemeldet, ebenso wie viele meiner ehemaligen Mitschüler, Leute aus dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin. Einige leben in Deutschland, die anderen in Russland oder sonst wo auf der Welt. Obwohl ich schon mehrmals kurz davor war, die Mitgliedschaft zu beenden, habe ich es noch nicht getan.

Im Blogartikel „Ein Ort zum Innehalten“ habe ich schon erwähnt, dass meine Frau und ich auf dem Nachhauseweg aus Bayern einen Abstecher nach Kirchheimbolanden machen werden, in den Ort, aus dem die Vorfahren meiner Mutter kommen. Das haben wir auch getan.

Vor einiger Zeit riefen die Freunde der Stadtbücherei Lüdenscheid zu einem Schreibwettbewerb auf. Thema: "Erfahrungen mit der Corona-Pandemie". Die Idee dazu kam von einer Lüdenscheiderin. Bürgermeister Sebastian Wagemeyer übernahm die Schirmherrschaft über das Projekt. Nun sind einige Texte und sogar Gedichte zusammengekommen. Mit dabei auch ein Text von mir: "Corona und die Diktatur".

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