
Mein Geburtstag ist abermals vorbei und abermals bin ich froh darüber. Ich mag ihn nicht, mag es nicht, ihn zu feiern, mag nicht einmal Gratulationen entgegenzunehmen. Natürlich tue ich das trotzdem, bedanke mich für die lieben Wünsche, lache und „freue“ mich. Aber ich nehme es auch keinem übel, der mir erst nachträglich gratuliert oder es ganz vergisst.
Warum ist das so?
Ich will versuchen, die Antwort darauf zu ergründen.
Eine Ursache findet sich schnell in der Kindheit, in meinem Elternhaus, in dem Geburtstage schlicht und einfach nicht geachtet wurden. Wieso, weiß ich bis heute nicht. Unsere Eltern legten wohl null Wert darauf. Es gab keine Glückwünsche, keine Geschenke, keine Festlichkeiten. Der Geburtstag eines jeden der Familienmitglieder war ein gewöhnlicher Tag, nur mit dem Unterschied: Man wusste, dass man an diesem Tag vor genau X Jahren geboren wurde. Na immerhin!
Der Fairness halber muss ich jedoch zugeben – an ein Geschenk erinnere ich mich. Einmal überreichte mir meine Mutter eine hellblau bemalte Blechschatulle mit dem Abbild dreier Kätzchen auf dem Deckel. Wie alt ich damals gewesen war und aus welchem Grund sie diese Ausnahme gemacht hat, kann ich nicht sagen. Aber die Schatulle ist mir gut im Gedächtnis geblieben. Darin konnte ich so wunderbar meine wenigen, persönlichen, kleinen Kostbarkeiten aufbewahren. Insofern – ein tolles Geschenk, leider aber auch das Einzige.
Ein weiterer Punkt: Ich fühle mich unwohl, wenn ich hervorgehoben werde. Doch gerade das erlebt ein Geburtstagskind – es steht den ganzen Tag im Mittelpunkt, alle Aufmerksamkeit liegt auf ihm. Für mich eine unangenehme Situation. Und eine etwas Zwiespältige: Im tiefsten Herzen hoffe ich ja (wie auch jeder andere Mensch), als etwas Besonderes angesehen und geschätzt zu sein, andererseits ist es mir peinlich, wenn man mir das zeigt.
Dann gibt es da noch ein „Drittens“: Die innere Unruhe, eine diffuse, dunkle Angst, die ich bereits Tage vor dem entsprechenden Datum verspüre und die ich nicht erklären kann. Wovor (oder vor wem) fürchte ich mich? Jedenfalls ist es die gleiche Angst, die mich jedes Jahr auch in der Weihnachtszeit begleitet.
Also, liebe Leute, macht euch nichts draus, wenn ihr meinen Ehrentag versäumt habt. Ich nehme es leicht und schmunzelnd hin. Alles gut!
PS: Wie es scheint, passe ich nicht wirklich zu dem Sternzeichen Widder. Bloß ein paar Eigenschaften stimmen überein. Die aufgelisteten Schwächen streite ich jedenfalls kategorisch ab. Zitat aus: Horoskop-Paradies:
"Der Widder (lateinisch Aries, astrologisches Symbol) ist das erste Zeichen des Tierkreises. Der Herrscherplanet des Widders ist Mars. Sein Element ist Feuer.
Der typische Widder ist abenteuerlustig, ausdauernd, begeisterungsfähig, belastbar, bestimmt, direkt, durchsetzungsstark, dynamisch, ehrlich, ehrgeizig, energisch, extrovertiert, freimütig, fröhlich, idealistisch, inspirierend, kämpferisch, leidenschaftlich, mutig, offen, scharfsinnig, schnell, selbständig, selbstbewusst, selbstsicher, spontan, tatkräftig, unabhängig, unermüdlich, unkompliziert, unternehmungslustig, visionär, willensstark, zielstrebig, zupackend.
Schwächen: aggressiv, aufbrausend, draufgängerisch, egoistisch, impulsiv, jähzornig, rücksichtslos, stürmisch, streitlustig, unberechenbar, ungeduldig, unordentlich, unruhig."
PPS: Dieses Beitragsbild ist mir, basierend auf dem Inhalt meines Textes, von der KI vorgeschlagen:
Irgendwie lustig, wenngleich ein wenig traurig.
Zumindest hat der junge Mann keine sechs oder nur drei Finger. 😃
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