Andersrum


Print-Neuausgabe (2018)


E-Book-Neuausgabe (2018)

Die Geschichte erzählt von einem Mädchen … Es ist jung, sehr jung, und unerfahren, vermag in einer besonderen Glühbirne noch etwas zu entdecken, was uns Erwachsenen verborgen bleibt.

Ein Märchen, eine fantasievolle Kindergeschichte? Weit gefehlt, denn hinter den so spielerischen Zeilen verbergen sich Dinge, die zu oft unausgesprochen bleiben, die beinah ein Tabu sind.

Mit Hilfe einer dunklen Gestalt, die anderen fremdartig, mysteriös und vielleicht sogar furchterregend erscheint, versucht das Kind, Geschehenes zu verarbeiten und seinem Leben wieder Freude und Zuversicht einzuhauchen.

Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, denn jede Leserin, jeder Leser sollte die Welt der kleinen Lisa für sich entdecken und den Gedanken freien Raum lassen, welches Schicksal sich hinter der Geschichte verbirgt, ob es sich ‚nur‘ um ein ‚Märchen‘ handelt oder doch ein wahrer Kern darin steckt, wie die Autorin es in ihrem Nachwort auch andeutet.

Eine berührende und zu Herzen gehende Erzählung.

 Renate Zawrel



Manchmal berühren Worte auf besondere Weise unsere inneren Saiten, finden Einklang mit dem, was und wie wir fühlen. Solche Worte waren für mich heute diese Gedanken von Ilona Munique, die sie mir zukommen ließ. Ich möchte sie mit Euch, liebe Leserinnen und Leser, teilen und habe von ihr die Erlaubnis bekommen, den Text auf meiner Homepage zu veröffentlichen.

Dank und Gedanken zu „Andersrum“

„Trotz allen Widrigkeiten das Leben gut zu meistern“ ist kein spektakulärer, jedoch existentieller Wunsch. Dieses sagen zu können: „Mein Leben“ und „ich habe es gemeistert“ sind nun zweierlei. „Mein Leben“ heißt natürlich erst einmal, es zu haben, was ja beileibe nicht selbstverständlich ist und permanent gefährdet. Und außerdem heißt es, dieses Leben auch tatsächlich spüren zu wollen (was in Phasen der Depression keine Selbstverständlichkeit ist), es annehmen zu wollen, mit all seinen schönen und hässlichen Facetten. Dazu gehört Gottvertrauen und ein stabiler Unterbau. Lisa, das kleine sibirische Mädchen in „Andersrum“ von Rosa Ananitschev, hatte nur einen relativ schwachen, wäre da nicht die Mutter gewesen, die – wenn auch müde, so doch zur Liebe fähig war. Und wäre da nicht die eigene innere Stärke gewesen, die Lisa so gerade noch am Leben erhielt, die sie in die Welt hinaus brachte und zu einem neuen Anfang. 

„Ich habe es gemeistert“ heißt, erst einmal viel, viel zu lernen und dann etliche Prüfungen zu bestehen. Wem da nicht Schweiß und Tränen und schlaflose Nächte einfallen … aber auch die Genugtuung, es geschafft zu haben, ein Reifezeugnis in Händen zu halten, um festzustellen: „Ja, ich bin reif. Ja, ich habe genug getan.“

Genug. Ein kleines Wort, unscheinbar und in der heutigen Zeit nicht sehr gebräuchlich. Das Wörtchen passt nun auf die kleine wie die große Lisa / Rosa wie kein anderes. Genug gelitten. Genug, um zu (über)leben. Genug vom Schweigen. Genug Mut, um eben jenes Schweigen zu brechen. Genug Zeit vergangen, um über die Vergangenheit zu reflektieren. Sie genügend lange von allen Seiten zu betrachten. Genug, um sich ihr zu stellen.

An uns und Lisas / Rosas Umwelt ist es nun, genügend Achtsamkeit für sie mitzubringen, um sie nicht durch das eigene Schweigen wieder in die Finsternis zurückzutreiben. Denn wie Rosa in ihrem „Offenen Brief“ schon treffend erkannte: „Ja, leider gibt es so einen Duh wie in „Andersrum" nicht im wirklichen Leben“. Stimmt. Aber es gibt sehr wohl ein DU!

 

So liegt es nun an dir und mir, dieses DU zu sein. Ein Gegenüber, ein Mensch, ein Kollege oder eine Kollegin oder ein/e Leser/in ihrer erstaunlich unprätentiösen und doch starken Texte. Ich möchte dir nun, liebe Rosa, nach Abschluss unserer 8-tägigen Begegnungen endlich das DU sein, das genug Zeit hatte, über alles nachzudenken, um „Hallo, Du!“ zu sagen.

 

Ich habe in Lüdenscheid eine stille, jedoch aufmerksame und empfindsame Frau kennengelernt, die sich einen Schutzpanzer umgelegt hat, durch den sie – wie es auch bei Schildkröten gut funktioniert – immer wieder einmal mutig ihren Kopf herausgestreckt hat. Um zum Beispiel schreibend an der Welt teilzuhaben und sie sich zurückzuerobern.

 

Wird es dir dabei zu viel, schützt dich dein Panzer ganz schnell wieder. Dagegen ist nichts einzuwenden. Behalte ihn dir, doch komm bitte, bitte ganz oft auch wieder aus ihm hervor, beispielsweise, um ein neues Buch zu schreiben. Besser aber noch, den gedruckten Worten gesprochene Worte nachzusenden.

 

Sprich mit uns, die wir (heimlich oft) ein DU sein wollen, doch manchmal einfach selbst nicht GENUG an Mut haben, GENUG an Achtsamkeit, GENUG an Wärme, GENUG an Lebensfreude … die wir mit Dir teilen können. Ich schlage vor: Sag uns einfach, wann du genug von … hast und wann du nicht genug an … hast und freue dich über jedes „Ich habe genug auch für dich, Rosa, übrig“, das man dir entgegenbringt. Alles andere lässt sich nicht erzwingen. Aber genau das willst du ja auch nicht.

 

Liebe Rosa, das Beispiel deiner Lisa / Asil hast du gut gewählt und sensibel beschrieben, du hättest es kaum besser machen können. Was, habe ich mir überlegt, ist das Mindeste, was du mit der Geschichte erreichen kannst bei Menschen, denen diese oder ähnliche schmerzvolle Erfahrungen erspart blieben (wobei so ziemlich alle irgendwann einmal etwas Verstörendes erlebt haben)? Die dich nicht persönlich kennen und mit deinen Geschichten eine Erklärung an die Hand bekommen, warum du so bist, wie du bist? Meine Antwort ist:

Möge das Buch „Andersrum“ (und all die anderen Erzählungen von dir) vielen Menschen helfen, einfach nur menschlich zu bleiben. Denn „ein dunkles Duh“ mag ja zuweilen ein willkommenes Konstrukt zum Überleben sein, doch echte, mitfühlende Menschen, die zu Freunden werden, die auszusprechen vermögen „Ich liebe dich doch auch …“  sind ihm allemal vorzuziehen.

 

Lass’ uns Freunde sein.

 

Ilona Munique, 5.12.2014

Ein neues Feedback (15.10.2019) - von Melina

 "… Schwer beeindruckt habe ich Dein Büchlein gelesen und ich möchte Dir ganz viel dazu sagen (wenn es erlaubt ist - ach, ich tue es einfach ;-) )

Es ist so spannend! Habe angefangen im Bus zu lesen und musste kurz aufhören, weil mir die Tränen kamen. Der Anfang ist so wunderschön! Dieser DUH als Helfer, der ist toll, habe es so erleichternd gespürt, wie er für die Kleine da ist. Und die Umkehrung von Lisa - einfach genial. Auch der Schluss ist super, so hat Lisa ihre Freundin als Begleiterin für das weitere Leben. Wunderschön!
(Und weißt Du, dass Deine Geschichte eine Umkehrgeschichte ist? Eindeutig! Die Umkehrgeschichten sind nämlich heilend. Du hast mich voll damit erreicht).
Dann musste ich für 3 Stunden das Lesen unterbrechen, fiel mir richtig schwer, ich konnte erst auf der Heimfahrt wieder weiter lesen und die letzten Seiten habe ich eben noch zu Hause fertig gelesen.
Das hast Du so schön ausgedrückt und mir ist auch kein einziger Fehler begegnet, kein Vertipper, kein Kommafehler - perfekt.
Ich freue mich so, dass ich Dich als Geschichtenschreiberin kennengelernt habe.
Dankeschön für diese Geschichte! …"

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Rezension zu „Andersrum“ bei Thalia

 Andersrumvon Frau Emma am 14.09.2018

Das Wort, das mir nach dem Lesen im Kopf herum schwirrte, ist: Großartig!! Das beschreibt das, was es an wertvollem beinhaltet!! Für alle Eltern, Großeltern und Menschen, die beruflich mit Kindern arbeiten, sollte das hier ein *Must Have * sein! LG. Frau Emma


Frühere Ausgabe von "Andersrum" (2014)

Cover zum Buch von Rosa Ananitschev "Andersrum" - von Jutta E. Schröder
Cover: Jutta E. Schröder

gittarina

Ich freue mich sehr über diesen Teil - Du weißt warum ... und ich will auch gar nicht näher darauf eingehen... aber Deine Art und Weise dies thematisch festzuhalten, ist so wunderbar, dass ich Dir nur ein dickes Dankeschön zurufen kann. Kein Märchen und doch in ein Märchen verpackt - ich könnte ewig weiterlesen, eine bessere Art der Verarbeitung gibt es gar nicht...

Einen dicken Knuddler von Deiner Gitta.

 

Schneeweisschen

Liebe Rosa,

...gerade bin ich ein wenig sprachlos. Wow. Diese Fortsetzung (ich hab gerade beide Teile direkt hintereinander gelesen) ist wirklich wahnsinnig intensiv. Und ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass du diese Fortsetzung geschrieben hast. Jeden Gedanken und jede Minute, die du hier rein investiert hast, haben sich gelohnt! Mir hat ja schon die "Hauptgeschichte" (wenn wir das jetzt einfach mal so nennen mögen) sehr, sehr gut gefallen. Aber hier wird der Fokus noch einmal besonders intensiv auf Lisas Welt gerichtet. Auf das, was unter der Oberfläche von ihrer Bedrücktheit brodelt und einen Weg nach draußen sucht. Es ist wahrlich kein Wunder, dass es Lisa zunächst fortwährend schlechter geht, wenn man bedenkt, was sich da in ihrem Unterbewusstsein vergraben hat und was ihr armes Herz tragen muss. Das ist so eine schwere Last, die viel zu viele Menschen mit sich schleppen müssen. Ob nun bewusst oder unbewusst, sie alle hätten jemanden wie Duh an ihrer Seite verdient. Er ist Lisas Glück im Unglück. Und doch ist es an und für sich schade, dass er sie überhaupt vor Erwin retten muss. Dass es Leute wie Erwin gibt, die sich an anderen vergehen...

Ich kann mir vorstellen, dass es alles andere als einfach war, diese Geschichte zu schreiben. Das packt einen ja an der Wurzel, wenn man so will. Meinen größten Respekt also auf jeden Fall auch dafür! Dieses Werk hier verdient definitiv wesentlich mehr Kommentare und Aufmerksamkeit. Es ist nicht nur die mit höchster Empathie geschriebene Handlung, die einen tief berührt (mich hat's zwischendurch gefröstelt, aber ich konnte nie aufhören zu lesen!), sondern auch deine Wortwahl, deine Erzählweise. Einfach nur ganz große klasse! Der Stil und die Wortwahl bilden ein so perfekt rundes Bild mit Lisas Charakter. So was muss gekonnt sein.

Dieses Werk hier lässt einen obendrein auch hoffen. Dass selbst wenn man so etwas Grausames erlebt hat, selbst wenn man - wie die kleine Lisa - all diese beklemmenden Gefühle in sich hat und entscheidet, man teilt sie oder teilt sie nicht (schwere Entscheidung für ein Kind, aber auch für Erwachsene), so schließt man dein Buch doch mit einem Lächeln. Das letzte Wort ist 'Glück'. Und es ist wundervoll, dass Lisa dieses Gefühl trotz allem kennen lernen darf :-) Dass es quasi in ihrer Zukunft steht und diese Zukunft in der Gegenwart beginnt.

Danke für dieses grandiose Werk! ♥

Liebe Grüße Nora

 

goldie.geshaar

Du hast diese furchtbare Erinnerung, Lisas schlimmes Trauma, das ihr durch den eigenen Bruder zugefügt wurde, so einfühlsam gezeichnet. Was für ein schlimmes Erlebnis, und doch passiert es so auf der Welt. Jedem Kind, jedem Menschen, der so etwas erleben muss, würde ich einen Duh wünschen, der ihm zur Seite steht. Ganz berührend und toll geschrieben.

LG Uschi

 

Enya K.

Liebe Rosa!

Es ist unglaublich berührend, auf welche subtile Weise du hier dieses schwierige Thema aufarbeitest, dich Wahrheiten annäherst und deine Lisa einhüllst in ein tiefes Verstehen, ihr durch Duh Kraft, Mut und Liebe gibst, eine Liebe, die nicht fordert. Als Leser ist es für mich eine Erleichterung, dass Duh da ist, ansonsten wäre es kaum auszuhalten.

Jedes dieser Kinder, die solch Schreckliches durchmachen, bräuchten so einen Duh, der sie behutsam hinführt zu den verborgenen Schrecken, der sie „sehen“ lässt und dabei stützt, der sie herausführt hin zu einem guten starken Selbst. Unsere Realität ist kein Märchenland und es ist so traurig zu wissen, dass viele Kinder dies erleiden und dass kein Duh da ist. In unserer Gesellschaft krankt es an vielen Ecken und immer noch wird dem, was unser kostbarstes Gut und unsere Zukunft ist, viel zu wenig Augenmerk gegönnt. „Was nicht sein darf, das ist auch nicht“ – So mag es oft noch aussehen.

Es ist so gut, dass du dieses Buch geschrieben hast, zeigt es neben dem Schrecken und einer oft bitteren Realität aber auch viel Mutmachendes. Und gerade Letzteres darf kein Märchen bleiben. Dass es Wege gibt, ganz reale, die ungeheuer schwer, aber möglich sind, weiß ich durch mein Erleben, vor allem auch in meinem Beruf.

Ich kann dir nur meine Anerkennung sagen und ein riesengroßes Dankeschön für dieses Buch, das wahrlich einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sein sollte. Ich schicke dir noch eine PN.

Liebe Grüße Enya

 

helgas.

Beeindruckend erzählt. Der Leser ahnte, was es mit dem Bruder auf sich hat. Spannung wird durch den Erzählstil dennoch aufgebaut. Inhaltlich bleibt die Geschichte nach wie vor aktuell. Wie furchtbar. Die psychologische Hilfe einer "höheren Macht" ist ganz erstaunlich. Die Antworten sind klar und nachvollziehbar. Ach, wenn doch alle kleinen Mädchen diese Antworten und Hilfe erhielten. Das Trauma bleibt. Wie schön auch, dass es dennoch ein Glück gibt, welches Einiges zu lindern versteht. Den schrecklichen Sachverhalt in so eine wunderbare Geschichte zu kleiden ist quasi schon Anarosas Markenzeichen. Ich bin sehr berührt und nach wie vor begeistert von dem literarischen Erzählstil, ein Vorbild für die Autoren. Die ganze Geschichte gehört gedruckt.

Herzlich grüßt Helga

 

m.editha3

Liebe Rosa, Heute Nacht habe ich alle Teile noch einmal gelesen und jetzt möchte ich auch etwas dazu schreiben. Zuerst einmal hat es Dich sicher eine riesige Überwindung gekostet, das heraus zu lassen! Du hast einen genialen Weg gefunden, zum einem überhaupt darüber zu schreiben und das dann noch in eine Art Geschichte zu verpacken! Danke für Deinen Mut und schreib einfach so weiter. Ich hoffe - es hilft, mag gar nicht sagen, es zu verarbeiten...

Alles Gute und viel Kraft und liebe Grüße, Michaela

 

taphozous

Liebe Rosa, Eine schöne Geschichte hast du da geschrieben. Der traurige Inhalt ist behutsam, aber eindeutig verpackt. Ich wünsche jedem Kind, dem so etwas passiert, einen Freund wie Duh an seiner Seite, der hilft das ganze zu verarbeiten. So etwas zu schreiben ist nicht leicht.

LG, Taps

 

Geli57

Liebe Rosa,ich bin unglaublich erschüttert und habe diesen Teil sofort gelesen. Ich habe vier Brüder, aber niemals wäre so etwas bei uns passiert und wenn doch, hätte ich mich dann jemandem anvertraut? ich weiß es nicht, aber ich weiß seit kurzer Zeit, dass ich mit 13 Jahren auch einmal ein sehr unangenehmes Erlebnis hatte, bisher habe ich nie daran gedacht und es keinem erzählt.

Du bist eine so starke Frau, wer deine Bücher kennt, weiß, was du durchgemacht hast in deinem Leben und trotzdem strahlst du Zuversicht und Freude aus. Ich finde das unglaublich.

Die Geschichte ist so schön geschrieben so voller Hoffnung, ich habe ein paar Tränen in den Augen.

Mit einem ganz lieben Gruß an dich Geli

 

sweder2

Es ist hier bei Bx nicht so oft, dass gute Erzählungen auch die entsprechende und verdiente Resonanz finden. Hier ist das der Fall und mir bleibt nur übrig, bei den vielen, so wunderbaren, verständnisvollen Kommentaren, mich anzuschließen.

LG S.

 

summerblue

Eine so tiefgründige Geschichte hab ich noch nie gelesen, und ich bin echt froh, dass ich diese Bücher lesen konnte, sie sind mit solcher Ehrlichkeit geprägt, wie es nur von einem Kind kommen kann. 

Illustrationen zum Buch von Jutta E. Schröder


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